Neuer Präsident der Mormonen

Erfolgreicher Herzchirurg lässt Schweizer Herzen höher schlagen

Alles, was Präsident Russell M. Nelson unternimmt, ist für ihn eine Herzensangelegenheit – während Jahrzehnten als international renommierter Herzchirurg (und Miterfinder der Herz-Lungen-Maschine) und seit 1985 als Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Und seit heute als deren neuer Präsident. Die Herzen der Schweizer Mitglieder hat er in seiner langen Dienstzeit längst erobert.

Ein verstorbener Schweizer Oberst und Architekt gehörte zu seinen engsten Freunden und Mitarbeitern, insbesondere beim Aufbau der Kirche in Osteuropa. Sprachgewandt und unter anderem des Chinesischen mächtig, hat Präsident Nelson besonderen Gefallen am Schweizerdeutschen "Bettmümpfeli" gefunden.

   

Ein Herbstabend im Jahr 2012. Die Kirche in Zürich ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Leute stehen bis in die Gänge, um dem besonderen Gast aus Salt Lake City zuzuhören. Apostel Russell M. Nelson, damals Nummer Drei in der kirchlichen Nachfolge, sprach einfach und ebenso direkt in die Herzen der Anwesenden.

Durch Erfahrungen aus seinem Leben erläuterte Apostel Nelson, wie Jesus Christus das Herz der Menschen berühren und sie lenken kann, wenn sie auf ihn vertrauen. Begeistert illustrierte er dies durch seine eigenen Erlebnisse hinter dem Eisernen Vorhang Ende der 1980er Jahre. Der Schweizer Oberst und Architekt, Hans B. Ringger, damals der Europäische Kirchenpräsident, war sein engster Begleiter auf diesen teils abenteuerlichen Reisen.

Zusammen mit dem neutralen Schweizer gelang es Apostel Nelson, Regierung um Regierung im Ostblock zu bewegen, die Kirche in ihrem Land zuzulassen. In seiner Ansprache 2012 in Zürich zollte Apostel Nelson seinem kurz zuvor verstorbenen Schweizer Freund Hans B. Ringger besonderen Dank und Anerkennung für seine Arbeit.

Es war nicht das erste Mal, dass Präsident Nelson in der Schweiz weilte. Viele Schweizer Mormonen erinnern sich an den Abend im Jahr 1991, als der 300-köpfige Mormonen Tabernakel Chor die über 8000 Konzertbesucher im ausverkauften Hallenstadion begeisterte. Apostel Nelson war mit dabei und lud am Abend zuvor die örtlichen Kirchenmitglieder zu einem Treffen ein.

Christian Gräub, heute Bischof der Gemeinde Bonstetten/ZH, erinnert sich: "Eine Delegation des Chores sang verschiedene Lieder und einige Chormitglieder mit Schweizer Wurzeln erzählten über ihren Glauben an Jesus Christus. Am Ende seiner Ausführungen spendete Elder Nelson einen Apostolischen Segen und tat dies in einwandfreiem Deutsch. Diesen Abend werde ich nie mehr vergessen."

Präsident Nelsons Sprachgewandtheit ist sogar für Schweizer aussergewöhnlich. Im Alter von 54 Jahren brachte er sich Chinesisch (Mandarin) bei, das er heute fliessend spricht. Und später lernte er einen Schweizerdeutschen Ausdruck kennen, den er bis heute nicht vergessen hat.

Bei einem seiner Besuche beobachtete er Hans B. Ringgers Ehefrau, Helene, beim Verzehr von „Rahmtäfeli“. Neugierig fragte er, was das denn für Süssigkeiten seien, worauf sie ihm erklärte, dies seien ihre „Bettmümpfeli“. Von da an erhielt er in regelmässigen Abständen ein „Bettmümpfeli“ aus der Schweiz in die USA geliefert.

Markus Blaser, der Präsident der Kirche in der Schweiz, ist begeistert: "Die Schweizer Kirchenmitglieder freuen sich, von Präsident Nelson in ihrem christlichen Glauben gestärkt zu werden. Wenn auch nicht mehr im wörtlichen Sinne, so wird er dennoch weiterhin viele Herzen berühren."

Über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zählt weltweit über 16 Millionen Gläubige. Sie glauben an die Bibel sowie an das Buch Mormon, welches als weiterer Zeuge für Jesus Christus dasteht. Von diesem Buch leitet sich der Übername «Mormonen» ab. Sie sind bekannt für ihren ausgeprägten Familiensinn, leben nach hohen ethischen und moralischen Werten und dienen ehrenamtlich in der Kirche, ohne Bezahlung.

In der Schweiz gibt es über 9000 Mitglieder, verteilt auf 37 Kirchengemeinden. Mehrere Gemeinden sind zu einem Pfahl zusammengefasst. Die ersten Mormonen kamen 1850 in die Schweiz. 1955 wurde in Zollikofen bei Bern der erste Tempel ausserhalb den USA geweiht.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.