Thema

Häufige Fragen

1. Praktizieren Mormonen Polygamie?

Es gibt über 14 Millionen Mormonen in den USA und auf der ganzen Welt, und keiner davon ist Polygamist. Die Mehrehe ist in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage strikt untersagt. Der Maßstab für die Ehe ist in der Kirche immer die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau (Monogamie), so wie es im Buch Mormon ( Jakob 2:27 ) dargelegt ist. Polygamie gehört zu unserer Vergangenheit und wurde ungefähr 50 Jahre lang im 19. Jahrhundert praktiziert. Aber diese Praxis gehört nicht mehr zu unserer Gegenwart. Die Polygamie wurde 1890 offiziell abgeschafft – vor 122 Jahren. Diejenigen, die heute noch die Polygamie praktizieren, haben nichts mit der Kirche zu tun.

2. Wie stellen sich die Mormonen Gott vor?

Gott wird in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage oft als unser Vater im Himmel bezeichnet – weil er der Vater jeder Menschenseele ist und wir als sein Abbild erschaffen wurden (siehe Genesis 1:27). Es ist eine angemessene Bezeichnung für Gott, der gütig, gerecht, allweise und allmächtig ist. Gottvater, sein Sohn Jesus Christus und der Heilige Geist bilden zusammen die Gottheit oder Dreieinigkeit.

3. Was geht im Tempel der Mormonen vor sich?

Die Tempel sind bei den Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage kein Ort für den sonntäglichen Gottesdienst. Weil der Tempel heilig ist, dürfen ihn nur Mitglieder der Kirche betreten, die sich dafür würdig gemacht haben. Der Hauptzweck der Tempelarbeit besteht darin, Familien zu „siegeln“, sie also zu vereinen – in der Erwartung, dass die Beziehungen innerhalb der Familie auch nach dem Tod Bestand haben werden. Die Tempelzeremonien können auch für Verstorbene vollzogen werden. In anderen christlichen Kirchen gibt es nichts, was den heiligen Handlungen des Tempels entspräche.

4.  Glauben die Mormonen an die Bibel?

Die Kirche ehrt die Bibel als das Wort Gottes, als heilige Schrift. Die Heiligen der Letzten Tage erfreuen sich an den Lehren darin und studieren ein Leben lang die göttliche Weisheit, die darin zu finden ist. Dazu wird in den Gottesdiensten aus der Bibel gelesen und darüber nachgedacht. Weitere heilige Schriften – das Buch Mormon, das Buch Lehre und Bündnisseund die Köstliche Perle – verstärken und erhellen Gottes Lehre durch zusätzliche Zeugnisse und bieten zu Herzen gehende Erlebnisse vieler Menschen mit Jesus Christus. M. Russell Ballard, ein Apostel der Kirche, hat gesagt: „Das Buch Mormon schwächt oder vermindert die Bibel nicht oder macht sie weniger bedeutsam. Im Gegenteil, es vergrößert, erweitert und verherrlicht sie.“

5. Sind Mormonen Christen?

Jesus Christus steht für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die ja seinen Namen trägt, im Mittelpunkt. Jedes Gebet daheim bei den Mitgliedern und jede Ansprache in einem Gebäude der Kirche wird im Namen Jesu Christi gesprochen. Die Sinnbilder des Abendmahls, von denen im sonntäglichen Gottesdienst genommen wird, stehen für sein Sühnopfer. Das Leiden Jesu sühnt für die Sünden eines jeden Menschen, sofern dieser umkehrt. Durch sein Opfer wird auch jeder Mensch auferstehen und unsterblich werden.

6. Wie steht die Kirche zu den verschiedenen Rassen?

Das Evangelium ist für alle Menschen da. Menschen jeder ethnischer Herkunft sind schon immer in der Kirche willkommen gewesen, konnten sich taufen lassen, haben im Gottesdienst gepredigt und Gebete in den Versammlungen gesprochen. Es gab nie eine Richtlinie, wonach die Versammlungen nach Rassen zu trennen seien, jedoch wurden männliche Mitglieder afrikanischer Herkunft nicht zu einem Amt im Priestertum ordiniert. Das änderte sich im Juni 1978, und die Kirche begann sofort damit, aktiven schwarzen männlichen Mitgliedern das Priestertum zu übertragen, wo auch immer in der Welt sie zur Kirche gingen. 2006 sagte der damalige Präsident der Kirche, Gordon B. Hinckley: „Jemand, der sich abfällig über Menschen anderer Hautfarbe äußert, [kann] sich nicht als wahren Jünger Christi bezeichnen. Noch kann er von sich behaupten, im Einklang mit den Lehren der Kirche Christi zu sein. Machen wir uns bewusst, dass jeder von uns ein Sohn oder eine Tochter unseres himmlischen Vaters ist, der alle seine Kinder liebt.“

7. Was ist die Rolle der Frau in der Kirche?

Frauen nehmen eine zentrale Rolle in der Arbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ein. Sie werden zwar nicht zum Priestertum ordiniert und vollziehen religiöse Handlungen wie das Segnen des Abendmahls oder die Taufe, aber sie halten dennoch Führungsämter inne und sind als Missionarinnen und Lehrerinnen tätig. Es ist auch Gang und Gebe, dass sie im Gottesdienst eine Ansprache halten oder ein Gebet sprechen.

8. Warum sendet die Kirche Missionare in alle Welt?

Die Missionstätigkeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erfolgt in Anlehnung an das Neue Testament, wo Missionare zu zweit das Evangelium verkündeten und die Gläubigen im Namen Jesu Christi tauften (zum Beispiel Petrus und Johannes in der Apostelgeschichte). Mehr als 52.000 Missionare unter 25 Jahren sind in knapp 350 Missionen in aller Welt für die Kirche im Einsatz. Die Missionsarbeit erfolgt auf freiwilliger Basis, und die Missionare finanzieren ihre Mission selbst. Sie erhalten ihren Missionsauftrag vom Hauptsitz der Kirche und werden nur in Länder geschickt, wo die Kirche eine amtliche Genehmigung hat, ihre Tätigkeit auszuüben. Mancherorts werden Missionare nur für humanitäre Zwecke oder andere Sonderaufgaben eingesetzt. 

9. Worin besteht für Mormonen der Zweck des Lebens?

Für Heilige der Letzten Tage ist das irdische Leben Teil eines großen Gesamtbildes, das mit dem vorirdischen Dasein begann, bei dem die Geister aller Menschen beim Vater im Himmel lebten, und das mit dem späteren Leben in seiner Gegenwart weitergeht, wo der Mensch weiterhin wachsen, lernen und sich verbessern wird. Das Erdenleben ist ein Bewährungszustand, in dem jeder Mensch erprobt und geprüft wird und Erfahrungen sammelt, die man nirgendwo sonst machen könnte. Gott wusste, dass die Menschen Fehler machen würden, deshalb hat er einen Erlöser vorgesehen, nämlich Jesus Christus, der die Sünden der Menschheit auf sich nehmen würde. Für Mitglieder der Kirche bedeutet der Tod am Ende des Lebens nicht das Ende, sondern den Beginn eines neuen Abschnitts in Gottes Plan für seine Kinder.

10. Warum trinken und rauchen Mormonen nicht?

Das Gesundheitsgesetz für die Heiligen der Letzten Tage beruht auf dem Wort der Weisheit – einer Offenbarung aus dem Jahre 1833, aus der hervorgeht, was für den Menschen gesund und was für ihn schädlich ist. Demzufolge sind Alkohol, Tabak, Teegetränke, Kaffee und illegale Drogen aufgrund ihrer abhängig machenden und schädlichen Wirkung verboten. Eine 1997 abgeschlossene, über 14 Jahre dauernde Studie der University of California in Los Angeles (UCLA) hat Sterblichkeitsrate und Lebensweise von 10.000 Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Kalifornien verfolgt. Dabei konnte festgestellt werden, dass Mitglieder der Kirche in den USA, die sich an dieses Gesundheitsgesetz gehalten haben, eine niedrigere Sterblichkeitsrate aufgrund von Krebs und Herz- und Gefäßkrankheiten aufwiesen. Auch liegt ihre Lebenserwartung acht bis elf Jahre über dem Durchschnitt, verglichen mit der weißen Gesamtbevölkerung in den USA.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.